{"id":2157,"date":"2023-09-27T06:10:53","date_gmt":"2023-09-27T06:10:53","guid":{"rendered":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/?p=2157"},"modified":"2023-09-27T06:20:00","modified_gmt":"2023-09-27T06:20:00","slug":"1991-der-bau-staatssekretaer-zur-asbestgefaehrdung-von-ostberliner-wohnungen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/2023\/09\/27\/1991-der-bau-staatssekretaer-zur-asbestgefaehrdung-von-ostberliner-wohnungen\/","title":{"rendered":"1991: Der Bau-Staatssekret\u00e4r zur Asbestgef\u00e4hrdung von Ostberliner Wohnungen"},"content":{"rendered":"

Der damalige Bau-Staatssekret\u00e4r Frank Bielka (SPD) zur Asbestgef\u00e4hrdung von Ostberliner Wohnungen.\u00a0<\/em><\/p>\n

taz:<\/strong> Wie viele Wohneinheiten in Ost-Berlin sind potentiell asbestgef\u00e4hrdet?<\/em><\/strong><\/p>\n

Frank Bielka:<\/strong> Das kann man derzeit nicht sagen. Ich hoffe, recht wenige.<\/p>\n

Ein konkretes Untersuchungsergebnis gibt es demnach noch nicht?<\/em><\/strong><\/p>\n

Wie haben schon vor einiger Zeit eine Untersuchung in Auftrag gegegeben. Sie befa\u00dft sich allerdings nicht nur mit dem Thema Asbest, sondern insgesamt mit der technischen Situation der in Plattenbauweise errichteten Wohnungen. Nach den Ausk\u00fcnften, die ich hier in der Verwaltung zusammengetragen habe, sieht es so aus, als ob wir nur am Rande mit bedrohlichen Asbestbelastungen rechnen m\u00fcssen.<\/p>\n

Laut 'Spiegel\u2018, der sich auf das Umweltbundesamt beruft, wurden in der DDR allein 500 Millionen Qudratmeter Asbestzementplatten montiert. Das betrifft auch Ost-Berlin.<\/em><\/strong><\/p>\n

Grundlage des 'Spiegel\u2018-Artikels ist eine sehr n\u00fcchterne Analyse der Umweltbelastungen im Raum Magdeburg, die sehr spekulativ aufgemotzt wurde. Wir k\u00f6nnen bisher nur folgendes sagen: Bei der normalen Plattenbauweise hat es den Anschein, da\u00df Asbestsorten, die in einer belastenden oder bedrohlichen Form wirken k\u00f6nnten, nicht verwendet worden sind. Ich sage hier bewu\u00dft, es hat den Anschein, weil wir erst noch die endg\u00fcltigen Ergebnisse abwarten m\u00fcssen, die wahrscheinlich in einem Vierteljahr vorliegen werden. Aber es gibt nat\u00fcrlich den Fall der Sokalit- Platten in bestimmten Bereichen. Da wird man sicher an einen Austausch denken m\u00fcssen.<\/p>\n

Wie viele Wohnungen sind davon betroffen?<\/em><\/strong><\/p>\n

Sokalit-Platten sind bisher erkennbar in nur weniger als tausend Wohneinheiten verwendet worden, wobei dies nicht erst seit heute bekannt ist. Die betreffenden Unternehmen arbeiten bereits an Sanierungskonzepten. Ich kann nat\u00fcrlich nicht ausschlie\u00dfen, da\u00df es dar\u00fcber hinaus noch einen gewissen Bereich von weiteren Wohnungen gibt. Das wird man in der n\u00e4chsten Zeit pr\u00fcfen m\u00fcssen. Bei den bekannten und untersuchten Wohnungen gibt es aber keine Sperrung wegen Gesundheitsgef\u00e4hrdung. (Anmerkung: f\u00fcr Frank Bielka<\/a> war Asbest anscheinend noch nie gef\u00e4hrlich)<\/p>\n

Das hei\u00dft, der Grenzwert von 500 Fasern pro Kubikmetern Luft wurde nicht \u00fcberschritten?<\/em><\/strong><\/p>\n

Ja. In Friedrichshain hatte die dortige Wohnungsbaugenossenschaft in Kenntnis der Sokalit-Platten selbst ein Gutachten in Auftrag gegeben. In zwei leerstehenden Wohnungen wurde durch Herausrei\u00dfen einmal ganz genau geguckt. Das hat nat\u00fcrlich dazu gef\u00fchrt, da\u00df die Faserbelastung so hoch ist, da\u00df die Wohnungen weiterhin gesperrt sind. In den \u00fcbrigen Wohnungen liegt die Belastung unterhalb der Grenzwerte, das hei\u00dft, es besteht mittelfristiger Sanierungsbedarf.<\/p>\n

Wie ist es bei den \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden? Sechs von 13 asbestbetroffen Kitas wurden ja bereits geschlossen.<\/em><\/strong><\/p>\n

Die Diskussion hatten wir ebenfalls schon vor einigen Jahren in West-Berlin. Seitdem werden die Geb\u00e4ude generell auf die Verwendung von Asbest \u00fcberpr\u00fcft und entsprechend ihres Gef\u00e4hrungspotentials klassifiziert. In Ost-Berlin hat der alte Magistrat noch angeordnet, da\u00df Kinderg\u00e4rten in sogenannten Metalleichtbauten auf Asbest hin untersucht werden. Bei den 13, die hier ermittelt wurden, hat das Bezirkshygieneinstitut bestimmte Dringlichkeitsstufen des T\u00e4tigwerdens empfohlen.<\/p>\n

In der Senatsbauverwaltung herrscht demnach keine Panik, da\u00df jetzt ungeheure Kosten durch die Asbestsanierung in Ost-Berlin anfallen k\u00f6nnten?<\/em><\/strong><\/p>\n

Kosten kommen nat\u00fcrlich auf uns zu. Der Asbestsanierungsbedarf f\u00fcr West-Berlin wird allein auf etwa vier Milliarden Mark gesch\u00e4tzt. F\u00fcr Ost- Berlin gibt es noch keine Sch\u00e4tzungen. Die Bezirks\u00e4mter sind angewiesen, die entsprechenden Asbestuntersuchungen durchzuf\u00fchren. Diese sind mit Sicherheit noch nicht zum Abschlu\u00df gekommen, weil die Bezirks\u00e4mter unz\u00e4hlige Probleme gleichzeitig zu l\u00f6sen haben.<\/p>\n

Quelle: TAZ Archiv<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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