{"id":1989,"date":"2023-06-04T05:55:28","date_gmt":"2023-06-04T05:55:28","guid":{"rendered":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/?p=1989"},"modified":"2023-06-05T19:21:27","modified_gmt":"2023-06-05T19:21:27","slug":"degewos-toxisches-erbe-fuenf-jahre-asbest-auseinandersetzung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/2023\/06\/04\/degewos-toxisches-erbe-fuenf-jahre-asbest-auseinandersetzung\/","title":{"rendered":"Degewos toxisches Erbe: F\u00fcnf Jahre Asbest-Auseinandersetzung"},"content":{"rendered":"

Seit fast f\u00fcnf Jahren tobt nun schon ein Kampf, nicht um Reichtum oder Ruhm, sondern um etwas weitaus Grundlegenderes: um Gerechtigkeit, um Wahrheit, um das Recht auf Gesundheit und ein sicheres Zuhause. Im Zentrum dieses Kampfes steht die Degewo in Berlin<\/a>, und ihr Umgang mit Asbest, einem einst gesch\u00e4tzten Baumaterial, das sich jedoch als stummer Killer entpuppte.<\/p>\n

Die Degewo pr\u00e4sentiert sich als ein Unternehmen, das die Gesundheit ihrer Mieter an vorderster Stelle sieht. \"Die Gesundheit unserer Mieterinnen und Mieter liegt uns sehr am Herzen\", sagt Sandra Wehrmann<\/a>, Mitglied der Degewo-Gesch\u00e4ftsleitung. Diese Worte klingen wie ein Versprechen, ein Eid, der geschworen wird. Doch wie sieht die Realit\u00e4t aus?<\/p>\n

Berichte von Mietern erz\u00e4hlen eine andere Geschichte. Sie malen ein Bild von unschuldigen Menschen, die in Asbestwohnungen Renovierungen durchgef\u00fchrt haben<\/a>, mit ausdr\u00fccklicher Genehmigung der Degewo und ohne \u00fcber die t\u00f6dliche Gefahr informiert zu sein, die in den Fu\u00dfb\u00f6den ihrer Wohnungen schlummerte. Diese schockierenden Erfahrungen werfen einen Schatten auf die sch\u00f6nen Worte der Degewo und lassen Zweifel an der Wahrhaftigkeit ihrer Versprechen aufkommen.<\/p>\n

Frank Bielka<\/a>, ehemaliger Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der Degewo, behauptete tats\u00e4chlich, dass von den asbesthaltigen Flex-Platten keine Gefahr ausgeht und es deshalb nicht notwendig sei, die Mieter dar\u00fcber zu informieren. Eine These, die vom Berliner Landgericht<\/a> deutlich widerlegt wurde: Die Degewo h\u00e4tte ihre Mieter bereits 1993 \u00fcber die Asbestgefahr informieren sollen, so das Gericht.<\/p>\n

Paul Lichtenth\u00e4ler<\/a>, ehemaliger Pressesprecher der Degewo, gibt im deutschen Fernsehen (ARD Kontraste, 16.01.2020) den Mietern einen Ratschlag: \"Lasst den Fu\u00dfboden in Ruhe, bohr keine L\u00f6cher in die Wand, halte dich bitte dran... dann kannst du da gut drin wohnen.\". Doch diese Worte f\u00fchlen sich f\u00fcr die betroffenen Mieter wie ein Hohn an, als w\u00e4ren sie selbst schuld, wenn Sie ihren Fussboden mit Erlaubnis der Degewo erneuern m\u00f6chten.<\/p>\n

Da w\u00e4re auch noch Sabrina Gohlisch<\/a> von der Unternehmenskommunikation (ehemals im Krisenmanagement) der Degewo, die sich in gleicher Weise wie ihr ehemaliger Vorgesetzter \u00e4u\u00dfert und behauptet, dass von den asbesthaltigen Floor-Flex-Platten keine Gesundheitsgefahr ausgehe, solange sie unbesch\u00e4digt seien. Doch was passiert, wenn sie \u2013 im Unwissen ihrer Bewohner \u2013 besch\u00e4digt werden?<\/p>\n

Der aktuelle Pressesprecher der Degewo, Stefan Weidelich<\/a>, betont zuletzt: \"Die betreffenden Mieter wurden unterrichtet, wie die Belastung im Einzelnen sein k\u00f6nnte.\", auch diese Aussage entspricht nicht der Wahrheit<\/a>.<\/p>\n

Es bleibt unbestreitbar und ersch\u00fctternd deutlich, wie verlogen und skrupellos die beteiligten Akteure bei der Degewo gehandelt haben. W\u00e4hrend sie mit wohlklingenden Worten versuchen, ihre Verantwortung zu verschleiern, haben sie tausende unschuldige Menschen bewusst der Gefahr von Asbest ausgesetzt. Die Degewo, die sich stolz als vertrauensw\u00fcrdiger Vermieter pr\u00e4sentiert, hat stattdessen einen Pfad der T\u00e4uschung und des Verheimlichens gew\u00e4hlt.<\/p>\n

Es ist einfach unvorstellbar, dass die Degewo \u00fcber die Existenz von asbesthaltigen Floorflex-Platten in ihren Wohnungen Bescheid wusste (viele der betroffenen Wohnh\u00e4user wurden von der Degewo erbaut) und dennoch ohne jegliche Warnung oder Schutzma\u00dfnahmen Renovierungen genehmigte. Die Gesundheit und das Leben der Menschen wurden fahrl\u00e4ssig aufs Spiel gesetzt, w\u00e4hrend die Degewo ihre eigenen finanziellen Interessen<\/a> \u00fcber das Wohl ihrer Mieter gestellt hat.<\/p>\n

Anstatt eine angemessene Krisenbew\u00e4ltigung zu betreiben und ehrlich darum zu bem\u00fchen, den betroffenen Mietern zu helfen, engagiert die Degewo Staranw\u00e4lte, die bereits prominente Pers\u00f6nlichkeiten wie Julian Assange vertreten haben. Ihr Modus Operandi besteht darin, eine perfide Opfer-T\u00e4ter-Umkehr<\/a> zu inszenieren und sich somit vor dem gerechten Zorn der Mieter zu sch\u00fctzen. Dieses Vorgehen ist nicht nur schockierend, sondern auch zutiefst emp\u00f6rend.<\/p>\n

Anstatt Verantwortung f\u00fcr ihre eigenen Fehler zu \u00fcbernehmen, versucht die Degewo skrupellos, diejenigen zu verleumden, die unter ihrer Fahrl\u00e4ssigkeit und Ignoranz gelitten haben. Anstatt den Schutz und das Wohl der Menschen in den Vordergrund zu stellen, setzen die Degewo auf raffinierte juristische Taktiken, um ihre eigene Haut zu retten. Diese zynische Manipulation des Rechtssystems zeigt eine erschreckende Gleichg\u00fcltigkeit gegen\u00fcber den grundlegenden Rechten und der Gesundheit der Mieter.<\/p>\n

Es ist an der Zeit, dass die Degewo f\u00fcr ihr unmoralisches Verhalten zur Rechenschaft gezogen wird. Die betroffenen Mieter haben ein Recht auf Gerechtigkeit und Wiedergutmachung.<\/p>\n

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin sollte in dieser Angelegenheit keine Zeit verlieren und gem\u00e4\u00df dem Legalit\u00e4tsprinzip<\/a> ihre Verantwortung wahrnehmen. Unabh\u00e4ngig von Zeitpunkt oder Bekanntwerden einer Straftat ist es n\u00e4mlich ihre Pflicht, diesen Fall gr\u00fcndlich zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Hier geht es nicht nur um einen Einzelfall und eine Aufarbeitung liegt sehr wohl im \u00f6ffentlichen Interesse!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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