{"id":1440,"date":"2020-02-24T21:48:29","date_gmt":"2020-02-24T21:48:29","guid":{"rendered":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/?p=1440"},"modified":"2023-03-20T19:22:10","modified_gmt":"2023-03-20T19:22:10","slug":"brief-an-degewo","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/2020\/02\/24\/brief-an-degewo\/","title":{"rendered":"Brief an Degewo"},"content":{"rendered":"

Photo \u00a9 20th Century Fox, Idiocracy, Quelle<\/a>.<\/em><\/p>\n

Sehr geehrte Damen und Herren,<\/p>\n

sie haben mir die Renovierung einer asbestbelasteten Wohnung genehmigt, OHNE mich auf die Asbestgefahr hinzuweisen und damit eine lebensbedrohliche Erkrankung einfach so in Kauf genommen.<\/p>\n

Ihnen reicht es anscheinend nicht, dass ich die Asbestwohnung einmal renoviert habe. Per Gericht drohen Sie mir mit einer 4.000 Euro Gegenforderung, da ich die Fliesen aus Flur und K\u00fcche beim Auszug nicht rausgeklopft habe (darunter klebt vielleicht noch Asbestkleber?), die Terrassendielen aus dem Balkon nicht entfernt habe (von wo soll ich bitte wissen, dass der Balkon keinen Asbestzement enth\u00e4lt?), die K\u00fcche nicht ausgebaut habe (die schon drinnen war).<\/p>\n

Ihrer Ansicht nach h\u00e4tte ich die Wohnung de-facto ein zweites mal Asbest-sanieren sollen?<\/p>\n

Ihr habt mich als billige Asbest-Sanierungskraft missbraucht und dabei gesetzliche Vorschriften umgangen und teure Sanierungskosten gespart. Das ist verwerflich.\u00a0Jede Argumentation Ihrerseits, die diesen menschenunw\u00fcrdigen Umstand nicht in Betracht zieht, ist Zynismus.<\/p>\n

Und der Vorwurf Ihrer Rechtsanw\u00e4ltin Dr. Stephanie Schork<\/a>, dass ich \"die Karte der Asbestbelastung gezogen\" habe, weil ich keine Abl\u00f6se erhalten habe, ist einfach nur eklig. Das ist in etwa so, als w\u00fcrde man einer vergewaltigten Frau vorwerfen die \u201cRape-Karte\u201d zu ziehen.<\/p>\n

Aber das passt ja anscheinend gut zum Image der Degewo:<\/p>\n

\u2022 DEGEWO-Mitarbeiter, die Unsinn behaupten (wir testen auf alle Schadstoffe diese Welt<\/a>)
\n\u2022
DEGEWO-Anw\u00e4lte<\/a>, die Asbestopfer als T\u00e4ter und Opportunisten portraitieren und vor Gericht Fiktion als Fakten darstellen
\n\u2022
DEGEWO-F\u00fchrungsspitzen<\/a>, die ein Buch ver\u00f6ffentlichen mit dem Titel \"Verantwortung f\u00fcr die Stadt: Beitr\u00e4ge f\u00fcr ein neues Miteinander<\/a>\", w\u00e4hrend sie verantwortungslos tausende Mieter gef\u00e4hrden
\n\u2022 DEGEWO-Pressesprecher, die im Fernsehen mit Zynismus Absurdes verk\u00fcnden:
bohr keine L\u00f6cher in die Wand, dann kannst du da gut drin wohnen<\/a><\/p>\n

Das ist an Absurdit\u00e4t und Idiotie kaum mehr zu \u00fcberbieten. Es scheint leider so, als ob sich die DEGEWO geistig 1:1 an dem Film \"Idiocracy<\/a>\" orientiert.<\/strong><\/p>\n

Sie haben mich und meine Familie in eine lebensgef\u00e4hrliche Situation gebracht, die konkrete gesundheitliche Folgen haben kann. Sie haben mir eine renovierungsbed\u00fcrftige<\/a>, asbestbelastete Wohnung vermietet, die von Anfang an nicht wohnbar war und eine aufwendige Renovierung auf eigene Kosten genehmigt. Den Bauschutt sollte ich laut \u201cVereinbarung f\u00fcr bauliche Ver\u00e4nderungen\u201d zudem selber entsorgen.<\/p>\n

Das ich eine l\u00e4ppische Mietminderung gerichtlich erstreiten soll, weil die DEGEWO so stolz\u00a0ist den eigenen Fehler nicht einzusehen, ist nicht nur ein Armutszeugnis f\u00fcr die DEGEWO, sondern f\u00fcr jeden einzelnen von Ihnen, der in dieser Angelegenheit mitgewirkt hat. Sie k\u00f6nnen wahrlich stolz auf sich sein, eine tolle Leistung.<\/p>\n

Jedes mal, wenn ich mich an die Renovierung der Wohnung erinnere und an die Art und Weise wie abscheulich Sie mit mir umgehen, werde ich etwas neues ver\u00f6ffentlichen. Sie haben absolut kein Einf\u00fchlungsverm\u00f6gen und kein Mitleid gezeigt und deshalb kann diese Diskussion nur auf diesem Weg aufgearbeitet werden.<\/p>\n

Der DEGEWO mein Vertrauen zu schenken, war der gr\u00f6\u00dfte Fehler meines Lebens.<\/p>\n

Mit freundlichen Gr\u00fc\u00dfen,
\nDEGEWO-Asbestopfer*<\/p>\n

*1991 bezeichnete DER SPIEGEL<\/a> den westdeutschen Unternehmer, Herrn Hackel, als Asbestopfer, als er in seinem Gesch\u00e4ft in Ostdeutschland Asbest fand. Die westdeutschen Umweltexperten waren \u201cbest\u00fcrzt\u201d. Aber 20 Jahre danach in der Graunstr. 7 (Westdeutschland) ist es OK, wenn ein Mieter eine Asbestwohnung bezieht, ohne vom Vermieter \u00fcber die Asbestgefahr informiert zu werden? Schlimmer noch, der Vermieter genehmigt eine aufwendige Renovierung der Asbestwohnung, ohne auf die Gefahr hinzuweisen? Schlimmer noch, der Vermieter bezeichnet den Mieter vor Gericht als T\u00e4ter und Opportunist, nur weil er das nicht auf sich sitzen l\u00e4sst?<\/p>\n

P.s.\u00a0Zum Abschluss noch eine Info und ein Kommentar zu den manipulativen Vorw\u00fcrfen der von degewo beauftragten Anwaltskanzlei Rechtsanw\u00e4lte Eisenberg, Dr. K\u00f6nig, Dr. Schork<\/a>:<\/p>\n

\"asbestkarte \"zweite \"\" \"degewo<\/p>\n

Bez\u00fcglich des Vorwurfs, dass wir uns strafbar gemacht h\u00e4tten, weil wir Gespr\u00e4che mit der degewo aufgezeichnet haben:<\/p>\n

\u201cGespr\u00e4chsteile, die nicht dem Kernbereich privater Sph\u00e4re angeh\u00f6ren, k\u00f6nnen verwertet werden, wenn die Interessen der Allgemeinheit im Verh\u00e4ltnis zu den grundrechtlich gesch\u00fctzten Belangen der Gespr\u00e4chspartner so \u00fcberwiegen, dass eine Verwertung der Tonbandaufnahmen als zul\u00e4ssig anzusehen ist.\"<\/p>\n

Bayerisches Oberstes Landesgericht (BayOLG) - Urteil vom 20.01.1994 - Aktenzeichen 5 St RR 143\/93<\/p>\n

Bez\u00fcglich des Vorwurfs, die degewo h\u00e4tte uns 2012 \u00fcber Asbest in der Wohnung per Brosch\u00fcre informiert, und das wir \"unter Verletzung der zivil- und strafrechtlicher Vorschriften\" den Boden aus der Wohnung entfernt haben: das ist schlichtweg gelogen und erfunden<\/a> und geh\u00f6rt zu dem manipulativen Konstrukt, welches die Rechtsanw\u00e4lte erfolgreich f\u00fcr die degewo aufgebaut haben. Im \u00fcbrigen w\u00e4re dieser Informationsbrief auch zu sp\u00e4t angekommen, da wir die Wohnung im Februar 2012, vor unserem Einzug renoviert haben.<\/p>\n

Die Tatsachen wurden von den Rechtsanw\u00e4lten so verdreht und manipulativ dargestellt, dass die Richter anscheinend den Durchblick verloren haben.<\/p>\n

Die Taktik ist aufgegangen. Meine PKH-Antr\u00e4ge wurden vom Amtsgericht und Berliner Landgericht abgelehnt, obwohl die Beweislage eindeutig ist. Die Wohnungswirtschaft muss hoch erfreut sein, wenn sogar so ein gravierender Fall<\/a>\u00a0anscheinend vor Gericht wenig Aussicht hat. Es ist wahrlich ein Riesenerfolg f\u00fcr unsere Gesellschaft.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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