{"id":1232,"date":"2019-11-23T07:17:37","date_gmt":"2019-11-23T07:17:37","guid":{"rendered":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/?p=1232"},"modified":"2021-08-03T05:58:46","modified_gmt":"2021-08-03T05:58:46","slug":"berliner-landgericht-degewo-haette-mieter-schon-1993-ueber-asbestgefahr-informieren-sollen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.asbest-berlin.de\/2019\/11\/23\/berliner-landgericht-degewo-haette-mieter-schon-1993-ueber-asbestgefahr-informieren-sollen\/","title":{"rendered":"Berliner Landgericht: Degewo h\u00e4tte Mieter schon 1993 \u00fcber Asbestgefahr informieren m\u00fcssen"},"content":{"rendered":"

In einer Urteilsverk\u00fcndung (Urteil vom 17. Januar 2018)\u00a0stellte das Berliner Landgericht folgendes fest:<\/p>\n

\"Waren in der Wohnung tats\u00e4chlich asbesthaltige Materialien verbaut worden\", musste die Wohnungsbaugesellschaft dies als Eigent\u00fcmer und Bauherr des Grundst\u00fccks wissen, stellten die Richter fest. Als professioneller Vermieter musste die Degewo nach dem Verbot asbesthaltiger Baustoffe im Jahr 1993, sp\u00e4testens aber mit Verabschiedung der Asbestrichtlinie im Jahr 1996 davon ausgehen, dass \"von den asbesthaltigen Baustoffen im Fall ihrer Besch\u00e4digung konkrete Gesundheitsgefahren f\u00fcr die Mieter ausgehen konnten\"<\/strong>.<\/p>\n

Informiert ein Vermieter seine Mieter nicht \u00fcber eine in der Wohnung vorhandene Asbestbelastung, liegt eine Verletzung der Verkehrssicherheits-, Schutz- und Sorgfaltspflichten vor. Der Mieter kann Schadensersatz verlangen.<\/p>\n

Berliner Landgericht sieht Verfahrensmangel<\/h2>\n

Eine Mieterin klagte die landeseigene Degewo, da diese schon beim Einzug in Ihre Wohnung 1980 \u00fcber die Asbestgefahr h\u00e4tte wissen m\u00fcssen. Sie wollte durchsetzen, dass das Gericht eine Schadensersatzpflicht des Vermieters f\u00fcr schon entstandene und zuk\u00fcnftige Sch\u00e4den feststellt. Sie habe im Unwissen \u00fcber die Asbestgefahr bei einer Renovierung Platten zerkleinert und entsorgt. In der Wohnung seien noch immer gebrochene Floorflex-Platten vorhanden.<\/p>\n

Das Amtsgericht wies die Klage zur\u00fcck, da die Mietern keinen Beweis f\u00fcr die Asbestbelastung erbracht habe. Das Berliner Landgericht sah hier jedoch einen groben Verfahrensmangel<\/strong>. Ein Gutachten soll aufkl\u00e4ren, ob tats\u00e4chlich asbesthaltige Floorflex-Platten und Kleber verbaut wurden.<\/p>\n

Degewo: \"wir nehmen das Thema Asbest seit Jahren sehr ernst\"<\/h2>\n

Seit der Novellierung der Bauordnung 2013 (rechtzeitig zum 20-j\u00e4hrigen Jubil\u00e4um des bundesweiten Asbestverbots?) seien die Mieter \u201emehrfach\u201c \u00fcber die Problematik informiert worden.<\/p>\n

Wie ernst die Degewo das Thema Asbest wirklich nimmt, haben wir hier<\/a> dokumentiert.<\/p>\n

Update (20.01.2020):<\/p>\n

Paul Lichtenth\u00e4ler<\/a> best\u00e4tigt dem ARD gegen\u00fcber:<\/p>\n

\"Das ist \u2013 bei Asbest denke ich immer so, dass ist so eine, so eine Frage der Balance zwischen Hysterie oder Panik oder Unruhe ausl\u00f6sen, nennen wir es Unruhe oder sinnvolle Informationen. Wenn ich den Menschen sage Lasst den Fu\u00dfboden in Ruhe, bohr keine L\u00f6cher in die Wand, halte dich bitte dran, weil, also, dann wenn du das einh\u00e4ltst, dann kannst du da gut drin wohnen. Dann finde ich das ausreichend ehrlich gestanden.\"<\/p>\n

Paul Lichtenth\u00e4ler, DEGEWO Pressesprecher - Quelle: https:\/\/www.rbb-online.de\/kontraste\/archiv\/kontraste-vom-16-01-2020\/1.html<\/a><\/p>\n

Quelle: Berliner Zeitung<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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