Degewos toxisches Erbe: Fünf Jahre Asbest-Auseinandersetzung

Juni 4, 2023
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Seit fast fünf Jahren tobt nun schon ein Kampf, nicht um Reichtum oder Ruhm, sondern um etwas weitaus Grundlegenderes: um Gerechtigkeit, um Wahrheit, um das Recht auf Gesundheit und ein sicheres Zuhause. Im Zentrum dieses Kampfes steht die Degewo in Berlin, und ihr Umgang mit Asbest, einem einst geschätzten Baumaterial, das sich jedoch als stummer Killer entpuppte.

Die Degewo präsentiert sich als ein Unternehmen, das die Gesundheit ihrer Mieter an vorderster Stelle sieht. "Die Gesundheit unserer Mieterinnen und Mieter liegt uns sehr am Herzen", sagt Sandra Wehrmann, Mitglied der Degewo-Geschäftsleitung. Diese Worte klingen wie ein Versprechen, ein Eid, der geschworen wird. Doch wie sieht die Realität aus?

Berichte von Mietern erzählen eine andere Geschichte. Sie malen ein Bild von unschuldigen Menschen, die in Asbestwohnungen Renovierungen durchgeführt haben, mit ausdrücklicher Genehmigung der Degewo und ohne über die tödliche Gefahr informiert zu sein, die in den Fußböden ihrer Wohnungen schlummerte. Diese schockierenden Erfahrungen werfen einen Schatten auf die schönen Worte der Degewo und lassen Zweifel an der Wahrhaftigkeit ihrer Versprechen aufkommen.

Frank Bielka, ehemaliger Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der Degewo, behauptete tatsächlich, dass von den asbesthaltigen Flex-Platten keine Gefahr ausgeht und es deshalb nicht notwendig sei, die Mieter darüber zu informieren. Eine These, die vom Berliner Landgericht deutlich widerlegt wurde: Die Degewo hätte ihre Mieter bereits 1993 über die Asbestgefahr informieren sollen, so das Gericht.

Paul Lichtenthäler, ehemaliger Pressesprecher der Degewo, gibt im deutschen Fernsehen (ARD Kontraste, 16.01.2020) den Mietern einen Ratschlag: "Lasst den Fußboden in Ruhe, bohr keine Löcher in die Wand, halte dich bitte dran... dann kannst du da gut drin wohnen.". Doch diese Worte fühlen sich für die betroffenen Mieter wie ein Hohn an, als wären sie selbst schuld, wenn Sie ihren Fussboden mit Erlaubnis der Degewo erneuern möchten.

Da wäre auch noch Sabrina Gohlisch von der Unternehmenskommunikation (ehemals im Krisenmanagement) der Degewo, die sich in gleicher Weise wie ihr ehemaliger Vorgesetzter äußert und behauptet, dass von den asbesthaltigen Floor-Flex-Platten keine Gesundheitsgefahr ausgehe, solange sie unbeschädigt seien. Doch was passiert, wenn sie – im Unwissen ihrer Bewohner – beschädigt werden?

Der aktuelle Pressesprecher der Degewo, Stefan Weidelich, betont zuletzt: "Die betreffenden Mieter wurden unterrichtet, wie die Belastung im Einzelnen sein könnte.", auch diese Aussage entspricht nicht der Wahrheit.

Es bleibt unbestreitbar und erschütternd deutlich, wie verlogen und skrupellos die beteiligten Akteure bei der Degewo gehandelt haben. Während sie mit wohlklingenden Worten versuchen, ihre Verantwortung zu verschleiern, haben sie tausende unschuldige Menschen bewusst der Gefahr von Asbest ausgesetzt. Die Degewo, die sich stolz als vertrauenswürdiger Vermieter präsentiert, hat stattdessen einen Pfad der Täuschung und des Verheimlichens gewählt.

Es ist einfach unvorstellbar, dass die Degewo über die Existenz von asbesthaltigen Floorflex-Platten in ihren Wohnungen Bescheid wusste (viele der betroffenen Wohnhäuser wurden von der Degewo erbaut) und dennoch ohne jegliche Warnung oder Schutzmaßnahmen Renovierungen genehmigte. Die Gesundheit und das Leben der Menschen wurden fahrlässig aufs Spiel gesetzt, während die Degewo ihre eigenen finanziellen Interessen über das Wohl ihrer Mieter gestellt hat.

Anstatt eine angemessene Krisenbewältigung zu betreiben und ehrlich darum zu bemühen, den betroffenen Mietern zu helfen, engagiert die Degewo Staranwälte, die bereits prominente Persönlichkeiten wie Julian Assange vertreten haben. Ihr Modus Operandi besteht darin, eine perfide Opfer-Täter-Umkehr zu inszenieren und sich somit vor dem gerechten Zorn der Mieter zu schützen. Dieses Vorgehen ist nicht nur schockierend, sondern auch zutiefst empörend.

Anstatt Verantwortung für ihre eigenen Fehler zu übernehmen, versucht die Degewo skrupellos, diejenigen zu verleumden, die unter ihrer Fahrlässigkeit und Ignoranz gelitten haben. Anstatt den Schutz und das Wohl der Menschen in den Vordergrund zu stellen, setzen die Degewo auf raffinierte juristische Taktiken, um ihre eigene Haut zu retten. Diese zynische Manipulation des Rechtssystems zeigt eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber den grundlegenden Rechten und der Gesundheit der Mieter.

Es ist an der Zeit, dass die Degewo für ihr unmoralisches Verhalten zur Rechenschaft gezogen wird. Die betroffenen Mieter haben ein Recht auf Gerechtigkeit und Wiedergutmachung.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin sollte in dieser Angelegenheit keine Zeit verlieren und gemäß dem Legalitätsprinzip ihre Verantwortung wahrnehmen. Unabhängig von Zeitpunkt oder Bekanntwerden einer Straftat ist es nämlich ihre Pflicht, diesen Fall gründlich zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Hier geht es nicht nur um einen Einzelfall und eine Aufarbeitung liegt sehr wohl im öffentlichen Interesse!

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