Berliner Star-Anwälte im Dilemma: Für oder gegen "Gefährdungen zahlreicher Personen"?

Februar 13, 2023
Rechtsanwälte Eisenberg König Schork Berlin

Ein Mieter, der von der Degewo in Berlin eine renovierungsbedürftige Asbest-Wohnung angemietet und mit Erlaubnis der Degewo renoviert hat (ohne über die Asbestgefahr informiert worden zu sein), atmete eine gefährliche Menge Asbest ein, bevor er Jahre später erfuhr, dass er einer solchen Gefahr ausgesetzt wurde.

Als der Mieter versuchte, eine Lösung mit dem Vermieter zu finden, stellte sich dieser quer und weigerte sich vehement, eine mickrige Mietminderung zu zahlen, welche das Geschehene in keiner Weise ungeschehen gemacht hätte. Aber es wäre ein Versuch einer Entschuldigung, das Mindestmaß an Anstand, das man zwischenmenschlich erwartet. Nicht einmal dieses Mindestmaß an Anstand hat die Degewo gezeigt.

Auch das Gericht konnte dem Mieter nicht helfen, da der Vermieter sich Star-Anwälte besorgte, die auch Julian Assange vertreten haben. Dies geht aus der Korrespondenz der Anwaltskanzei Rechtsanwälte Eisenberg, Dr. König, Dr. Schork hervor, welche auf Wikileaks veröffentlicht wurde. Anbei ein kleiner Auszug:

“Herr Assange hat mich gebeten, Sie wegen von Ihnen veranlaßter und induzierter Offenbarungen von Informationen anzuschreiben, die im Falle weitergehender Veröffentlichungen oder Verbreitung durchaus zu Gefährdungen zahlreicher Personen führen könnten.” Quelle Wikileaks

Trotz ihrer Empörung über die "Gefährdung zahlreicher Personen" vertrat die Anwaltskanzlei die Degewo, ein staatliches Unternehmen, welches bereitwillig die "Gefährdung zahlreicher Personen" in Kauf nahm.

Es ist umstritten, welche ethische und moralische Verantwortung eine Anwaltskanzlei trägt, wenn sie einen Mandanten vertritt, der tausende Menschen einer Gefahr aussetzt.

Einige argumentieren, dass es die Pflicht einer Anwaltskanzlei ist, jedem Klienten eine faire Verteidigung zu garantieren, unabhängig von dessen Taten. Andere argumentieren, dass eine Anwaltskanzlei auch ethisch und moralisch verantwortlich ist für die Art und Weise, wie sie ihre Arbeit ausführt, und dass sie nicht Teil einer Verteidigung sein sollte, die andere Menschen gefährdet.

Eine Anwaltskanzlei sollte ihrer Tätigkeit fair und unparteiisch nachgehen, indem sie sicherstellt, dass Rechte und Gesetze eingehalten werden, auch wenn der Mandant ein Massenmörder ist. Vermeiden sollte sie jedoch manipulative Argumentationen und eine Taktik, die auf der Opfer-Täter-Umkehr basiert, um das Gericht von einer fiktiven Realität zu überzeugen.

Diese Situation ist bedauerlich, denn sie untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Rechtsstaatlichkeit und die Fähigkeit des Rechtssystems, Gerechtigkeit herbeizuführen. Es ist wichtig, dass solches Verhalten angeprangert wird, damit eine Kultur entsteht, in der Rechte und Gesetze für alle gleichermaßen gelten.

Siehe auch:

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